#SÜLZLEKONKRET – Einblick in die Ausbildung zur Industriemechanikerin: Als Frau in einer Männerdomäne

16.10.2019

Ich bin Lena Schneider, 19 Jahre alt und im letzten Jahr meiner 3 ½-jährigen Ausbildung zur Industriemechanikerin in der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenbau bei der SÜLZLE KLEIN GmbH in Niederfischbach. Wir stellen in unserer Fertigung Maschinen und Anlagen zur Eindickung, Entwässerung und Trocknung von Klärschlamm her. Viele Bestandteile dieser Maschinen sind Zukaufteile, andere müssen von uns selbst gefertigt werden.

Bei einer Siebbandpresse beispielsweise besteht meine Hauptaufgabe darin, die vorgefertigten Teile entsprechend der Zeichnung zusammen zu montieren. Dafür befestige ich gemeinsam mit meinen Kollegen die gelieferten zwölf Walzen auf dem vorgefertigten Edelstahlrahmen und spanne das Band. Damit sich die einzelnen Walzen bewegen, werden im nächsten Schritt die Pneumatik und die Hydraulik eingebaut. Das bedeutet, dass ich an den einzelnen Walzen Zylinder befestige und die dazugehörenden Schläuche und Ventile entsprechend dem Schaltplan montiere. In der Zwischenzeit müssen unsere Düsenspritzrohre gefertigt werden. Diese sind ein wichtiger Bestandteil der Siebbandpresse und werden von uns selbst gebaut. Dafür müssen einerseits Edelstahlrohre auf das passende Maß gesägt und gebohrt werden, andererseits müssen Bürstenleisten durch Drehen, Fräsen und Bohren aus Edelstahl hergestellt werden. Die dazugehörigen Ventile werden durch externe Dienstleister hinzugekauft. Sobald die Anlage fertigmontiert ist, führe ich einen Funktionstest durch. Dabei wird nicht nur die Richtigkeit des Bandlaufs kontrolliert, sondern auch die gesamte Anlage mit Wasser gespült, um sie auf Dichtigkeit zu überprüfen.

Mein Fazit: Ich werde in einem sehr abwechslungsreichen Beruf ausgebildet. Täglich habe ich verschiedene neue Aufgaben, sodass ich ständig etwas Neues dazulerne. Auch nach der Ausbildung habe ich zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, wie den Meister oder den Techniker. Man kann auch als Frau in einer Männerdomäne erfolgreich sein. Es benötigt zwar vielleicht etwas Durchsetzungsstärke, aber die Arbeit mit meinen Kollegen macht mir sehr viel Spaß. Sie alle sind stets respektvoll und hilfsbereit – besonders jetzt, wo ich mich mitten in der Prüfungsphase befinde.